Domestizierte Bienen (darunter fallen neben Honigbienen auch Erdhummeln, die in Glashäusern eingesetzt werden) können Krankheiten auf Wildbienen übertragen und umgekehrt. Um die tatsächlichen Auswirkungen dieser Krankheiten einzuschätzen, ist allerdings noch viel Forschung notwendig.
Zur Krankheitsübertragung zwischen domestizierten Bienen (z. B. Honigbienen oder Erdhummeln) und Wildbienen gibt es bisher nur wenig Wissen. Auch hier kommt es auf den geografischen Kontext an. In Gebieten, wo die jeweilige, domestizierte Bienenart nicht heimisch ist, wurden vermehrt negative Auswirkungen für heimische Bienenarten durch fremde Pathogene dokumentiert.
Viele Pathogene existierten bereits in der gesamten, zeitlichen Koevolution. Der Aufbau des Bienenstaats, als auf Dauer und zeitlicher Durchgängigkeit ausgelegter Volkskörper, ist mit anderen Herausforderungen konfrontiert als solitäre Bienen. Beispielsweise ist die Physiologie des momentan wichtigsten Schädlings, der Varroa-Milbe, auf einen dauerhaft verfügbaren Wirt, den Honigbienenstaat, ausgelegt und spezialisiert. Wildbienenarten – egal ob eusoziale Hummeln oder solitäre Arten – sind nicht durch die Varroa Milbe betroffen.
Quellen / Weiterführende Informationen
- Mallinger R. et al. (2017): Do managed bees have negative effects on wild bees?: A systematic review of the literature. PLos ONE 12(12): e0189268. https://doi.org/ 10.1371/journal.pone.0189268